Montag, 18. Oktober 2010

Empire State of Mind und meine Arbeit dort.

Angekommen in New York, wurde ich erst mal von meinem Supervisor zu Starbucks geschleppt. Jeder der mich kennt weis, dass ich kein Kaffee trinke. Deswegen musste ein White Chocolat Mokka her. Im Grunde ein Kaffee mit gut viel Milch und weisser Schokolade, der so suess is das ich ihn mag, haha. Torben, mein Mitbewohner, zieht mich gern mit meinem "Kinderkaffee" auf. Auf jedenfall eben gegessen und getrunken, Kleinigkeiten besprochen und dann mit einem Taxi von Manhatten zur Wohnung nach Brooklyn gefahren.
Angekommen in der Wohnung erwarteten uns drei Menschen. CJ, unser Mitbewohner, seine Frau bzw. Verlobte und sein Cousin, der genauso aus sieht wie er :D. CJ is unser Mitbewohner und gleichzeitig auch unser Landlord. Er erklaerte uns also erst mal die Regeln im Haus. Die erste ist: Schuhe im Flur ausziehen. Die zweite: Licht nirgends anlassen. Die dritte besagt: Geschirr nach der Benutzung abwaschen. Und die letzte, die ist besonders schwer einzuhalten, gerade fuer weiblichen Besuch, HINSETZEN wenn man pinkelt o.O  :-O :-P.
Zum Haus selbst,
es ist ein wenig mau eingerichtet. In meinem Zimmer ist ein Bett was recht gemuetlich ist, jedoch sehr klein. Ausserdem habe ich ein Kleiderschrank, ein Nachttischlein und ein Fernsehr der so gross ist wie ich, also nicht alzu gross;), aber fuern Fernsehr, Leute.. der ist riesig. Torben hat ein winzigen Fernsehr, Dafuer ein Schreibtisch und ein Regal. Die Kueche hat im Grunde alles was man braucht. Abgesehen von so ein zwei Kleinigkeiten, wie kleine Toepfe ( haben nur ein riesigen) und Becher (davon haben wir nur 2 :P).
Das Bad is klein, aber ganz suess. Wir haben goldene Wasserhaehne:D und ein BD. Alles is sehr sauber aber irgendwie nich so super schoen, bis auf das Bad. Da es aber auch nich haesslich ist, befindet sich alles noch im gruenen Bereich. Die Nachbarschaft ist auch ganz nett. Ich laufe 3 Minuten zur Bahn und 2 zum Waschsalon. Laeden haben wir auch vor der Tuer. Bemerkenswert ist die Dichte der Asiaten in unserem Viertel. Ach nebenbei, es heist Bensonhurst und ist in Brooklyn, nicht weit vom Strand entfernt, vllt ne halbe Stunde. Na ja zu den Asiaten. Das Ding mit denen ist, dass viele kein Englisch koennen. Das ist doch recht unangenehm, besonders, wenn man im Geschaeft ist und nach etwas fragt. Man kann den richtigen Zug von Manhatten nach hause daran identifizieren, dass die Mehrheit im Wagon asiatisch ist. Das sind so die Fakten zu meiner Gegend.
Zu meinem Job,
ich Arbeite im DOROT. Es ist eine juedische Organisation die sich um Senioren kuemmert Uebersetzt heist sie, Generationen helfen Generationen. Es geht dabei ueberwiegend um die Menschen, die noch zuhause leben, es ist also kein Altenheim oder aehnliches. Es werden Freizeitktivitaeten angeboten, wie zum Beispiel Sport und Bildungsevents. Und den Menschen wird unter die Arme gegriffen, indem ihnen koschere Mahlzeiten gebracht werden. Ein spannendes Angebot in diesem Projekt, ist das "Friendly Visiting". Freiwillige werden Senioren zugeteilt und besuchen diese Zuhause. Mal fuer 40 Minuten, mal fuer 90. Das variiert. Es geht dabei einfach nur darum, denn Menschen ein wenig Zeit zu Spenden,  wie die Zeit gefuellt wird, bleibt den Personen selbst ueberlassen. In diesem Bereich arbeite ich ein mal die Woche. Vier mal die Woche arbeite ich im DOROT Homelessness Prevention Program. Wir sind eine transitionell housing facility. Senioren die gefahr laufen obdachlos zu werden, oder dies chon sind, koennen bei uns ein Bett in einem unserer Apartments auf der Upper West beziehen. Im Anschluss kuemmern wir uns darum, ihnen wieder eine permanent eigene Wohnung zu beschafen. Ist das gelungen werden sie Teil eines "aftercare programs", indem wir sie noch begleiten und immer mal wieder fragen ob alles gut ist. Die, die hier wohnen, koennen neben ihren Apartments das Wohnzimmer und die Kueche bei unseren Bueros benutzen und kriegen hier morgends und abends zu geregelten Zeiten Essen. Wir bekommen ausserdem massenhaft Klamotten und Nahrungs spenden, an dennen die Klienten sich bedienen koennen. Ich bin zum einen der "boy for everything". Ich erledige Kleinigkeiten, wie Botengaenge, Spenden einsammeln, etc. . Zum anderen Ruf ich die Klienten zurueck die sich bei uns melden um eine ganze Masse an Informationen zu sammeln. Neben der gesamten Finanzlage und der Geschichte aller Wohnorte der letzten paar Jahrzehnte, muss ich auch rauskreigen ob die Personen Drogen nehmen, psychisch krank waren oder sind, spielsuechtig sind etc. . Ich muss alles notieren und eine Einschaetzung der Person abgeben, die ich dann mit meinen Supervisoren bespreche. Dann muss ich sie eben zurueck rufen und erklaeren warum es nicht passt, bzw. passt. Denn wir haben einige Bedingungen die erfuellt werden muessen bevor wir sie aufnehmen, Drogenfreiheit, ueber 60 Jahre lebendig und amerikanische Staatsbuergerschaft sind nur ein paar wenige. Was diesen Teil besonders Anspruchsvoll macht, ist dass die Menschen gern aus Scham oder aus anderen Gruenden luegen und man viel zwischen den Zeilen lesen muss bzw. die Information sensibel rauskitzeln muss. Es kann auch mal vorkommen das man beleidigt wird, oder die Leute anfangen zu weinen. Generaell ist das Problem, dass man nicht jedem helfen kann. Insbesondere denen mit den massivsten Problemen koennen wir in unserem Projekt nicht helfen, weil sie schlichtweg unsere Bedingungen aufgrund ihrer Probleme nicht erfuellen und somit andere und/oder sich selbst zu sehr gefaehrden, indem Fall koennen wir ihnen nur andere Telefonnummern von anderen Projekten geben die evtl. helfen koennen...Ich hab jetzt schon ein zwei Krasse, gehabt aber dazu speater mehr.
Also das ist erst mal ein Grundriss meiner Lage hier. Im naechsten Post werd ich mal ein bischen auf meine Finanzen eingehen und euch etwas ueber die Klienten und meine bisherigen Erfahrungen erzaehlen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen